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Meine Katze frisst ihr Streu!

,,Ich weiß, was du letzte Nacht getan hast!“

Denkt man sich, wenn die Katze morgens mit Katzenklokrümeln am Schnäuzchen ins Bett hüpft und mit einem schmusen will. Bei Hunden gehört das ja fast zum guten Ton, die Nase ab und an in Fäkalien zu vergraben- bei Katzen ist das nicht normal!

Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, dafür sind sie zu verschieden und Katzen in ihrem Verhalten zu eigen. Einige leiden tatsächlich an einer Krankheit, bei anderen liegt eine Verhaltensstörung zugrunde. So oder so, als Besitzer ist man zunächst besorgt! Gibt es Grund zur Panik?

Zunächst sollte man versuchen herauszufinden, wie viel Streu die Katze gegessen hat, um ausschließen, dass ein sofortiger Klinikbesuch notwendig ist. Der nächste Schritt ist der Blick auf die Verpackung- woraus besteht das Streu, welches man verwendet?

 

Bentonit

Bentonit ist ein natürliches Mineralgemisch, welches aus Vulkanasche entsteht. Es besteht aus Natrium und Calcium und hat eine hohe Bindungskapazität für Wasser und Giftstoffe, weshalb es in der Humanmedizin als ,,Entgiftungskur“ verwendet wird. Rein prinzipiell ist es nicht giftig! Jedoch kann es als ,,Klumpstreu“ Brocken im Magen bilden und zu schweren Schäden führen.

Calciumsilikathydrat/ Silikat

Hat die Katze Silikatstreu gefressen, besteht äußerste Vorsicht. Silikate werden unter anderem auch im Gebäudebau verwendet, da sie bei Kontakt mit Wasser schnell aushärten. Dies kann- wie auch beim Bentonit- im Magen zu Klumpen führen und diesen vollständig verschließen. Hat Ihr Tier große Mengen von Silikatstreu aufgenommen, sollten Sie ganz genau auf das Verhalten der Katze achten- sollte es apathisch werden oder erbrechen, ist ein Besuch in der Notfallklinik angesagt!

Zellulose

Zellulose sollte den meisten ein Begriff sein. Es ist unter anderem der Stoff, der unsere ,,Ballaststoffe“ ausmacht und dient als Grundbaustein aller Pflanzen. Es ist zudem ein Quellmittel, da es eine hohe Wasseraufnahmekapazität besitzt. Auch hier sollte man jedoch darauf achten, dass ,,Klumpstreu“ zu Verstopfungen führen kann.

Mais- Pellets

Ebenfalls umweltfreundlich und pflanzlich ist Katzenstreu aus Maispellets. Diese entstehen z.B. bei der Gewinnung von Stärke, bestehen also hauptsächlich aus Zellulose. Sie sind nicht giftig.

Nun gilt es zu überlegen, welche Ursache dem ganzen zugrunde liegen könnte. Neben einer Verhaltensanomalie kommen Mangelerscheinungen infrage, meistens fehlen Mineralstoffe oder Ballaststoffe. Dies versucht die Katze durch das Fressen des Streus auszugleichen. Überlegen Sie, ob Sie in letzter Zeit das Futter umgestellt haben oder das bestehende Futter den Bedarf Ihrer Katze abdeckt. Angaben zum Nährstoffbedarf Ihrer Katze finden Sie in der Tabelle http://www.katzen-fieber.de/katzenfutter-naehrstoffempfehlungen-naehrstoffbedarf.php von Katzen-fieber.de

Wesentlicher gefährlicher ist eine sogenannte Anämie, Blutarmut der Katze. Dabei fehlen entweder rote Blutzellen oder Eisen. Auch hier fängt die Katze an, Dinge zu fressen, die nicht auf dem Speiseplan stehen. Eine Blutarmut lässt sich leicht durch ein Blutbild feststellen. Zudem treten bei der Katze blasse Schleimhäute auf.

Einmaliges Streufuttern ist an sich kein Grund zur Sorge. Kommt es jedoch häufiger vor, sollten Sie das von einem Tierarzt abklären lassen!

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